"Faster"
("Faster"; Regie: George Tillman Jr.; USA 2011)
Im Werk von John Ford gab es einen heimlichen Star, den das große Publikum nie richtig wahrnahm. Der 1914 geborene Woody Strode war Profi-Football-Spieler und Wrestler, bevor er Ende der 30er, Anfang der 40er Jahre zum Film kam und zunächst in Nebenrollen auftrat. Für Ford, mit dem er eng befreundet war, spielte er in den 60er Jahren den aufrechten "Sergeant Rutledge" ("Mit einem Fuß in der Hölle"; 1960), den muskulösen Comanchen Stone Calf in "Two Rode Together" ("Zwei ritten zusammen"; 1961) und John Waynes loyalen Assistenten Pompey in "The Man Who Shot Liberty Valance" ("Der Mann, der Liberty Valance erschoss"; 1962). Eine eindrucksvolle Nebenrolle hatte Strode in "Spartacus" (1960), in dem er den äthiopischen Gladiator Draba spielte. Danach verschlug es den 1,93 Meter großen Athleten für einige Filme nach Europa, wo er in der Exposition von Sergio Leones "C’era una volta il West" ("Spiel mir das Lied vom Tod"; 1968) seinen ersten wirklich großen Auftritt erhielt. In den folgenden Jahren wurde Strode zur Ikone vordergründig harter Männlichkeit, hinter deren Fassade doch immer die Sensibilität des Außenseiters zwischen den Kulturen durchschien. Der Sohn afroindianischer Eltern mit dem markanten, kahlgeschorenen Schädel und der herkulischen Physis trat in B-Pictures von Fernando di Leo auf, etwa in "La Mala Ordina" ("Der Mafia-Boss – Sie töten wie Schakale"; 1972), er spielte einen an Lumumba angelehnten Politiker in Valerio Zurlinis "Seduto alla sua destra" ("Töten war ihr Job"; 1968), der in den USA als "Black Jesus" verliehen wurde. Eine seiner letzten Rollen hatte er als 80jähriger in Mario Van Peebles' postmodernem Western "Posse" (1993), in dem er der MTV-Generation eine Geschichtslektion über die vergessenen afroamerikanischen Cowboys erteilen durfte.
Dwayne "The Rock" Johnson ähnelt Woody Strode in vieler Weise