Dienstag, 19. März 2013

Media Monday #90



Eine äußerst lobenswerte Institution ist der "Media Monday" (vor 2011: "Movie Monday"), der aktuell durch das Film- und Bücher-Blog Medienjournal ausgerichtet wird und über den ich kürzlich durch das sehr lesenswerte Blog Filmforum Bremen gestolpert bin.
Die Idee ist so einfach wie in der fragmentierten deutschen Film-Blogosphäre gemeinschaftsstiftend – und daher prinzipiell begrüßenswert – und hier der Einfachheit halber qua Zitat der Website des Medienjournals umrissen:

Jede Woche montags um 00:01 Uhr stelle ich [= das Medienjournal] euch einen Lückentext zur Verfügung, den ihr in den Kommentaren oder auf eurem Blog beantworten könnt. Damit es einfach ist, eure Antworten zu erkennen, lasst ihr meine Vorgabe einfach in normal und eure Antworten formatiert ihr in fett oder kursiv. Ich freue mich eure Antworten zu lesen, also schreibt doch einfach den Link zu eurem Blogpost in die Kommentare – ich und andere Teilnehmer besuchen euch gerne. (Quelle: Medienjournal)

Mittlerweile geht der "Media Monday" in seine 90. Ausgabe. Und so es der Alltagstrott zulässt, werde ich mich ab jetzt auch daran beteiligen. Im Folgenden meine Bearbeitung des gestern veröffentlichten Lückentextes:


Media Monday #90

 

  1. Christian Bale gefiel mir am besten in "The Prestige".
  2. David Fincher hat mit "The Social Network" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil es ihm hier erstmals gelungen ist, sein Virtuosentum ganz in den Dienst der Handlung und der Figuren zu stellen – und ein Sujet, das zunächst als kaum tragfähig für einen Spielfilm erschien (Stichwort: "Facebook – Der Film") zu einer zeitgemäßen Version von "Citizen Kane" auszubauen.
  3. Scarlett Johansson gefiel mir am besten in "Match Point", auch wenn (oder gerade weil?) Woody Allens Drehbuch sie hier so brutal aus der Handlung eliminiert, dass es den Zuschauern (vor allen den männlichen) das Herz bricht.
  4. Der irische Film hat vermutlich mehr bedeutende Protagonisten als Neil Jordan und John Boorman – und bestimmt auch andere Sujets zu bieten als den Nordirlandkonflikt und Märchenverfilmungen.
  5. Vom deutschen Film würde ich mir in den nächsten Jahren wünschen, dass er mehr wilde, aufregende, rasante, überraschende, erschreckende, traurige, lustige, laute, grelle, ruppige, überwältigende, gegen den Strom gedachte und gegen den Strich gebürstete Genrefilme hervorbringt (in Frankreich geht’s doch auch?!).
  6. Autoverfolgungsjagden taugen selten als Selbstzweck (Ausnahmen: "The Road Warrior – Mad Max 2", "Duel"), sind im Kino meist überflüssig, manchmal aber auch für die Ewigkeit ("French Connection"; "Drive").
  7. Mein zuletzt gesehener Film ist "Hitchcock" und der war nur okay, weil es wie (fast) immer großen Spaß gemacht hat, Helen Mirren und Anthony Hopkins zuzusehen, Regisseur Sacha Gervasi und sein Drehbuchautor John J. McLaughlin es sich jedoch nicht verkneifen konnten, einige Details der Entstehungsgeschichte von "Psycho" ohne Not zu überdramatisieren und dabei zu fälschen.

3 Kommentare:

Wulf | Medienjournal hat gesagt…

Oha, mit "The Prestige", "The Social Network" und "Match Point" gleich drei meiner All-Time-Favourites herausgegriffen, wenngleich ich mich bei Fincher wohl eher (wie die meisten) für "Fight Club" entschieden hätte, wobei das eher an meiner Liebe zu Chuck Palahniuks Büchern liegt, obwohl der Film durchaus extrem großartig ist - aber ich finde Fincher eigentlich immer empfehlenswert.

Schön, dass dir bei der "Autoverfolgungsjagden-Frage direkt "Drive" in den Sinn kam, der schwebte mir auch vor beim Ersinnen der Frage ;-)

George hat gesagt…

1: High-Five!
5: Genau. Ganz. Genau.

PS: WIllkommen in der Runde!

Intergalactic Ape-Man hat gesagt…

Wild ist ein guter Begriff für Dinge, die tendenziell dem deutschen Kino abgehen. Sicherheit wird von den gesetzten Produzenten groß geschrieben und so entspricht der deutsche Film in diesen Belangen vielleicht wirklich dem Klischee des korinthenkotenden Deutschen.